BOHDAN ZINOVII Chmelnyzkyj
Hetman der Saporischschja-Armee Bohdan (Zinovii) Mykhailovych Khmelnytskyi
(S. 1595-1657)
Als erfahrener Soldat und Diplomat, ein prominenter Staatsmann und einer der gebildetsten Menschen seiner Zeit gehört Chmelnyzki ohne Zweifel zu den herausragendsten Persönlichkeiten der Geschichte aller Zeiten. Dies war bereits den Zeitgenossen des Hetmans klar, die ihn als Nationalhelden betrachteten und ihn mit Alexander dem Großen verglichen.
Der zukünftige Hetman der Ukraine wurde in der Familie des orthodoxen Adligen Mykhailo Khmelnytskyi geboren. Seine Grundschulausbildung erhielt er an den Schulen von Chhyryn und Kiew. Anschließend setzte er sein Studium am Jesuitenkolleg in Lemberg fort. Er beherrschte Polnisch und Latein und schließlich Türkisch und Französisch.
Er schoss gut mit dem Bogen und verließ nie seinen Säbel. Er konnte gut gelaunt Bandura spielen. Er scheute sich nicht, Honig, Wodka oder Bier zu trinken. Und er ging als leidenschaftlicher Verteidiger des orthodoxen Glaubens in die Geschichte der Ukraine ein.
Sowohl Zeitgenossen als auch Nachkommen bewerteten die Figur Bohdan Chmelnyzkis unterschiedlich. Für einige war er ein Ritter, für den die Ukraine aufstand, für andere ein rücksichtsloser und verräterischer Steuermann.
Seinem Charakter nach war Bohdan Khmelnytskyi ein brillanter Anführer und verfügte daher über unbestreitbare Autorität. Als Politiker und Kommandant war er skeptisch und konnte nüchtern denken. Unter den Bedingungen andauernder Kriege gelang es ihm, eine mächtige Armee, staatliche Wirtschaft, Verwaltung und ein Finanzsystem aufzubauen.
Chmelnyzki richtete alle seine Bemühungen auf die Wahrung nationaler Interessen. Er hatte keine Prioritäten in der Außenpolitik, er hatte oft Pech mit seinen Verbündeten. Einige Historiker vergleichen den ukrainischen Hetman mit seinem Zeitgenossen, dem Führer der Englischen Revolution des 17. Jahrhunderts, Oliver Cromwell.
Das Jahr 1648 war für Chmelnyzkyj besonders erfolgreich. Nachdem er Blitzsiege über den polnischen Adel errungen hatte, marschierte er am 23. Dezember in Begleitung von zweihundert Ältesten und Kosaken in Kiew ein. Fast die ganze Stadt hieß ihn willkommen. Laut dem Chronisten freuten sich die Kiewer über den Hetman zehnmal mehr „als über jeden ihrer Gouverneure ...“.
Chmelnyzkyjs Ruhm verbreitete sich weit über die Grenzen der Ukraine hinaus. Zu ihm kamen Botschafter des Krim-Khans, des türkischen Sultans und des russischen Zaren Oleksij Michailowitsch. Und später erhielt Bohdan Chmelnyzkyj vom polnischen König eine Hetmanschaftsurkunde.
Der Wert der Existenz eines Menschen wird dadurch bestimmt, wie er seinen Lebenszweck versteht und verwirklicht. Menschen, die sich nicht das Ziel gesetzt haben, Ruhm zu erlangen, verdienen die größte Liebe und den größten Respekt der Bevölkerung. Deshalb sind sie unsterblich, denn ein Mensch lebt so lange, wie er sich an ihn erinnert und für ihn betet.